Weibliche Solidarität: Film „Grüne Tomaten”

Vier unterschiedliche Frauen und ihre Beziehungen. Zwei Zeitebenen, zwei Generationen. Gemeinsam den eigenen Weg gehen. Der bittersüße Klassiker „Grüne Tomaten“ aus dem Jahr 1991 ist unser Filmtipp im Juni.

fried green potatoes

Alabama in den späten 1980ern: Evelyn (Kathy Bates) ist 48, ihr Sohn ist schon erwachsen und ausgezogen und in ihrer Ehe ist jeder Hauch von Romantik verflogen. Sie fühlt sich machtlos und unnütz; erfolglos besucht sie Kurse, um zu lernen, wie sie wieder Schwung in ihre Beziehung bringen kann. Der Weg ihres Mannes führt dennoch stets direkt an ihr vorbei, hin zum mit Liebe gekochten Essen und mit dem Teller in der Hand ohne Umwege zum Fernseher.

Bei einem ihrer wöchentlichen Besuche im Pflegeheim bei ihrer Schwiegermutter lernt Evelyn die rüstig-flippige Ninny (Jessica Tandy) kennen. Ninny hat ein langes Leben voller spannender Geschichten hinter sich und teilt sie freimütig: über ihre Freundinnen Ruth (Marie-Louise Parker) und Idgie (Mary Stuart Masterson) und wie die beiden im Alabama der 20er und 30er ihr Leben teilten. Die besonnene und zurückhaltende Ruth ist eine „echte Lady“, Idgie nimmt kein Blatt vor den Mund, trägt Hosen, Westen und Hosenträger und lässt sich nichts gefallen von niemandem. Mit Idgies Hilfe und der Hilfe ihrer Freunde befreit sich die schwangere Ruth aus der gewaltvollen Ehe mit ihrem Mann. Gemeinsam mit Idgie eröffnet sie ein Café, wo die berühmten „grünen Tomaten“ serviert werden und zusammen mit der kleinen Community, die sich um das Café bildet, ziehen die beiden Ruths Sohn auf. Es ist keine klassische Familie, schon gar nicht für ihre Zeit, doch sie sind eine starke und liebevolle Gemeinschaft bunter Charaktere, die füreinander einstehen.

Ninny wird eine Art weise ältere Freundin für Evelyn: Als diese in Tränen ausbricht, weil sie „zum Altsein zu jung und zum Jungsein zu alt“ ist, fragt Ninny geschickt nach und hilft Evelyn so, herauszufinden, dass sie sich in der Menopause befindet, es ihr auch deswegen nicht gut geht und vor allem wie sie damit umgehen kann. Ninnys Geschichten inspirieren die eher schüchterne Evelyn, für sich selbst einzustehen. Sie nimmt sich das unkonventionelle Leben von Ruth und Idgie zum Vorbild, sucht sich auf Ninnys Anregung wieder eine Arbeit und beginnt, an sich zu arbeiten – nicht für ihren Mann, sondern nur für sich selbst. Dass sie ihre Ehe nicht alleine retten kann, sondern dass es dafür zwei braucht, sagt sie ihrem Mann geradeheraus. Evelyn blüht auf und gestaltet schließlich ihr Haus um, damit Ninny bei ihr und ihrem Mann leben kann – in einer neuen Gemeinschaft.

– Natascha Heinisch

Foto: Act III Communications, 1991

link interview

Podcats -

Der Podcast zu equal pay

link shop

Shop

Materialien für den Equal Pay Day

link wiki

Wiki

Gesammeltes Wissen über equal pay in Deutschland und anderswo

link publikationen

Publikationen

Alle EPD Journale können Sie hier nachlesen

link studien fakten

Studien

und Fakten

link newsletter

Newsletter

Melden Sie sich für den Newsletter an

Initiiert von:

Gefördert vom:

Nach oben scrollen