Interview mit Jessica Espinoza

Jessica espinoza s
Digitale Brückenbauer

Als 1. Vorsitzende von XOCO Unlimited e.V. will Jessica Espinoza Mädchen in Lateinamerika, Afrika und Asien durch digitale Ausbildungen auf die berufliche Zukunft vorbereiten. Ein Gespräch über Hürden, Hoffnungen und einen langen Weg.

Der Vereinsname „XOCO“[SHO-co] leitet sich vom aztekischen Wort für “kleine Schwester“ ab. Welche Idee steckt dahinter? 

Unser Verein empowert Mädchen und hilft ihnen, geschlechtsbasierter Gewalt zu entkommen. In der Coronakrise haben die Eltern vieler Mädchen in Lateinamerika ihre Arbeit und damit die Existenzgrundlage verloren. Hinzukommt, dass durch die Ausgangsbeschränkungen plötzlich die Schulen geschlossen waren und die Mädchen ihren Zugang zu Bildung verloren haben. Kinderhandelsnetzwerke nutzen die Notlage der Familien gezielt aus und drängen Mädchen massiv in die sexuelle Ausbeutung. Gerade die Situation geflüchteter Mädchen aus Venezuela ist dramatisch. XOCO bietet diesen Mädchen eine neue Perspektive. Mit Hilfe von Mentorinnen als Role-Models wollen wir Mädchen für digitale Zukunftsjobs in Position bringen. Die Teilnehmerinnen sind also XOCO“, die kleinen Schwestern, die wir auf ihrem Ausbildungsweg begleiten und in die Digital Economy bringen. 

Welchen Ansatz verfolgt XOCO Unlimited hierbei? 

XOCO ist darauf spezialisiert, die Brücke zu schlagen zwischen lokalen NGOs, die schon nah dran sind an den Mädchen, und großen Unternehmen in der digitalen Ökonomie. Und das gelingt vor allem mit einer guten Ausbildung, die die Mädchen fit macht für Zukunftsjobs, die sie auch langfristig aus ihrer vulnerablen Situation rausholen. Gerade in Lateinamerika ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch und man sieht die Kluft zwischen denen, die digitales Know-how haben und denen, die es nicht haben und damit langfristig im Arbeitsmarkt abgehängt werden.  

 Welche Fähigkeiten sollten Mädchen und Frauen und in Lateinamerika mitbringen, um von der Digitalisierung zu profitieren? Stichwort: Skillset of the future/ digital badges… 

Die benachteiligten Zielgruppen, mit denen wir zusammenarbeiten, haben eine geringe Grundbildung. Wir beginnen damit, vor allem Mathe, Logik und Naturwissenschaften zu stärken und so horizontale Skills aufzubauen, mit denen man dann eine gute Grundlage hat, um in alle Richtungen gehen zu können. Wir beginnen mit den Basics: Wie funktioniert ein Computer, das Internet, was sind die aktuellen Trends wie agile Zusammenarbeit? Wir zeigen ihnen z.B. wie man mit Canva arbeitet und Social Media Designs entwickelt. Aber auch, wie man sein eigenes digitales Unternehmen gründet. Etwas später geht es dann auch in Richtung Programmierung. Darüber hinaus unterrichten wir Englisch, da dies von den Unternehmen sehr nachgefragt wird, in Lateinamerika aber eine große Lücke darstellt. 

Welche Möglichkeiten bietet Digitalisierung für weibliches Empowerment? 

Es gibt interessante internationale Studien, die zeigen, dass viele Frauen sogenannte Early Adopters sind. Frauen sind demnach die Ersten, die neue Technologien und Trends aufgreifen und einen besonderen Pioniergeist zeigen. Unsere Zielgruppe hatte bisher zwar wenig Kontakt mit der digitalen Wirtschaft, aber wir sehen da ein enormes Talent und auch eine Offenheit, sie sind sehr begeisterungsfähig, wollen lernen und etwas bewegenUnsere größte Hürde ist jedoch die Finanzierung der Wohn- und Lernräume der Schülerinnen. XOCO finanziert den Unterhalt der Teilnehmerinnen komplett, hier sind wir ganz stark auf Spenden und Sponsoringangebote angewiesen.  

Mehr Infos und wie Sie Jessica Espinozas Projekt XOCO Unlimited e.V. unterstützen können, finden Sie hier. Spenden können Sie unter folgender Bankverbindung: 

Bank: Kreissparkasse Köln
IBAN: DE98 3705 0299 0000 6854 09
BIC: COKSDE33XXX 

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